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Nachricht Veranstaltung Kooperationsprojekt im Doku-Zentrum

Fotos: Carolin Ritter

Unter dem Titel "Forties, Fifties, Sixties, Today" hat die Hochschule für Musik Nürnberg zusammen mit dem Royal Conservatoire of Scotland im Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände der Stadt Nürnberg ein Kooperationsprojekt realisiert. Die Vorstellung am Sonntag, dem 23. Februar 2014 war in drei Teile geteilt: Zunächst wurde die etwa halbstündige Kinderoper Brundibár gespielt, dann folgte ein Liedprogramm mit Kompositionen aus dem vergangenen Jahrhundert, das der schottische Gesangsklassenleiter Timothy Dean zusammengestellt hatte. Zum Schluss wurde ein Werk des Nachwuchskomponisten Kristaps Cukurs uraufgeführt, das in Glasgow einen Kompositionspreis gewonnen hatte.

"So künstlerisch-fruchtbar kann Städtepartnerschaft sein", schreibt die Kritikerin Sibylle Kayser in den Nürnberger Nachrichten. Die Aufführung von Brundibár in der Regie von Ulrich Proschka (Ausstattung: Christine Knoll) stieß auf durchweg positive Resonanz: "Unter der musikalischen Leitung von Adam Szmidt präsentierten die Studenten der Musikhochschule Nürnberg eine überzeugende Interpretation, wobei die Besetzung der Hauptrollen mit Annika Meitinger und Martina Langbauer besonders gelungen war. Bariton Christian Huber nahm man den siegesgewissen Fiesling sofort ab. Wichtig war außerdem der Kinderchor – 'Die jungen Meistersinger' mussten immer wieder auf der Bühne agieren und das Geschehen kommentieren, was Dank der Einstudierung von Heike Henning reibungslos gelang. Alle Mitwirkenden ernteten lebhaften Beifall", so Kayser. Auch Peter Löw (Nürnberger Zeitung) lobt die Aufführung: "Es tut der erfrischenden Inszenierung durch Ulrich Proschka gut, dass allein der gewählte Ort der Inszenierung im Dokumentationszentrum an diese Verstrickung erinnert, nicht jedoch das Bühnenspiel selbst. Sympathisch singt der Kinderchor in den Ensembleszenen, wirken die Akteure überzeugend mit ihrer kindgerechten Stilisierung."

Die Sängerinnen und Sänger des zweiten Teils (Louise Kemeny aus Glasgow sowie Daniel Dropulja, Margarita Vilsone und Daniel Thomas aus Nürnberg) beeindruckten mit den englischsprachigen Liedern, die alle einen direkten Bezug zu einem der beiden Weltkriege aufwiesen.

Die erfolgreiche Uraufführung "To be my own silence" des jungen Komponisten Cukurs spannte den Bogen zur Jetztzeit. Das für Instrumentalensemble und Gesangssolisten geschriebene Werk beschäftigt sich mit inneren Konflikten, die junge Menschen beim Erwachsenwerden in sich selbst austragen.