Am 1. Dezember wurde der jährlich stattfindende Wettbewerb für Jazzensembles um das Bruno-Rother-Gedächtnis-Stipendium ausgetragen. Das diesjährige Thema lautete „The Music of Snarky Puppy rejazzed“. Bereits zum 17. Mal ist dies in Zusammenarbeit mit dem Rotary Club Nürnberg-Fürth und der Hochschule für Musik Nürnberg geschehen. Dieses Jahr war erstmals geplant, dies in Zusammenarbeit und im Rahmen des NueJazzFestivals Nürnberg auf AEG zu veranstalten, um sich zu vernetzen, auszutauschen und eine noch größere Plattform als bisher zu bieten.
Es hatten sich 10 Bands angemeldet – ein bisheriger Rekord – von denen 9 Bands zum Wettbewerb zugelassen wurden (bei einer Band hatte ein Mitglied zwischenzeitlich sein Studium beendet).
Aufgrund der aktuellen Situation waren dieses Mal seitens des Organisationsteams besondere „Kernkompetenzen“ des Jazz gefragt: Improvisationsgeist, eine große Flexibilität, Teamarbeit und ein langer Atem. Mehrmals musste der Termin verschoben werden – schließlich gelang es, mit Live-Performances unter Einhaltung der Hygieneregeln mit Videoaufzeichnung im Orchestersaal der HfM (zugelassen für max. 10 Personen) und späterer Online-Sitzung der Jury zu folgendem Ergebnis zu kommen:
1. Preis: 2500,– Euro
Zollbeamte
Paul Scheugenpflug - Sax
Lukas Langguth - Piano
Josh Toussaint Teachout - Guitar
Moritz Neukam - Bass
Paul Ettl - Drums
2. Preis: geteilt, je 1250,– Euro
Coven
Valentin Findling - Piano
Max Heimler - Gitarre
Moritz Neukam - Bass
Florian Rausch - Schlagzeug
Die Schnakenpapis
Valentin Findling - Keys, Piano
Lion Wegmann - Keys
3. Preis: 1000,–
Lukas Langguth Trio
Lukas Langguth - Piano
Hannes Stegmeier - Bass
Jonas Sorgenfrei - Schlagzeug
Videos: https://youtube.com/channel/UCRJz9Z2oNbWstMRpPZus3QQ
Erstmals in der Geschichte des Wettbewerbs hat ein Ensemble in zwei folgenden Jahren den 1. Preis gewonnen: die "Zollbeamten", gegründet anlässlich des Wettbewerbs 2019 ("The Music of Attila Zoller" ), was auch für die Innovationskraft und "Nachhaltigkeit" der Veranstaltungsreihe spricht.
Der RC Nürnberg-Fürth hat nicht nur bei dem nun wegfallenden Live-Event das Preisgeld nicht zurückgezogen, sondern zusätzlich jeder teilnehmenden Band einen Unkostenaufwand von 200,- spendiert sowie die Videoaufzeichnung organisiert und finanziert. Vielen herzlichen Dank hierfür!
Das insgesamt sehr hohe Niveau aller teilnehmenden Bands wird am besten durch die Aussage eines Jurymitglieds, der Klarinettistin und Komponistin Rebecca Trescher belegt:
„Mir haben alle Bands super gefallen. Ich bin schon immer ein großer Fan von Working-Bands und finde es in diesen doch so schwierigen Zeiten dringlicher denn je, dass man zusammenhält und ein Projekt mit eigener Handschrift startet. Und das habe ich bei allen neun Bands gespürt, dass sie sehr engagiert und experimentierfreudig sind. Ich würde es wichtig finden, dass wir alle ermutigen, dran zu bleiben, dass es nicht nur eine Wettbewerb-Band bleiben sollte, sondern dass sich starke Bandprofile daraus entwickeln könnten, die auch langfristig durch Bandcoachings gefördert werden könnten, um ein eigenes Konzertprogramm/CD-Programm zu erarbeiten. Denn ich denke, dass ein Wettbewerb auch immer ein kleiner Ausblick/Einblick in die Realität gibt und wir als Jury sollten starke künstlerische Persönlichkeiten und Ensemblekollektive fördern, die dem aktuellen Musikbetrieb offen und selbstbewusst begegnen können.“
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