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Nachricht Personalia Hochschule trauert um Jürgen Harries

Die Hochschule für Musik Nürnberg trauert um ihren großen Freund und Förderer Herrn Jürgen Harries, der am 09. November 2018 im Alter von 82 Jahren verstorben ist.
Jürgen Harries war ein außerordentlich engagiertes Mitglied der Fördergesellschaft der Hochschule für Musik Nürnberg und eifriger Konzertbesucher. Viele Jahre leitete er den Förderausschuss des Vereins und unterstützte in dieser Position zahlreiche Studierende auf dem Weg ins Berufsleben. Er war zudem ehemals Vorstand eines Fördervereins, aus dem die heutige Fördergesellschaft entstand, und wirkte im Anschluss daran lange aktiv als Vorstandsmitglied der neuen Gesellschaft.

Jürgen Harries war der Hochschule Zeit seines Lebens sehr verbunden. Er studierte an der Vorgängerinstitution, dem Nürnberger Meistersinger-Konservatorium Cello, Klavier sowie historische Blas- und Streichinstrumente. Für seine weitere Laufbahn ergänzte er ein Studium der Musikwissenschaft und Germanistik. Er arbeitete als Lehrer für Musik, Deutsch und Erdkunde in Neumarkt und an der Nürnberger Veit-Stoß-Realschule, wo er schließlich von 1988 bis 2000 als Schulleiter wirkte. Nebenbei war er vielfach als Kammermusiker zu erleben, unter anderem mit dem Hugo-Richter-Quartett.
Als ehrgeiziger Musikpädagoge reformierte er ab Ende der 70er Jahre mit dem Amt für Kultur und Freizeit die Kinder- und Jugendkonzerte. Diese Arbeit legte den Grundstein für sein ehrenamtliches Engagement im Bereich der Konzertveranstaltung. 2002 rief er im Nürnberger Land die Konzertreihe „Musik in Scheune und Kapelle“ ins Leben. An wechselnden Spielorten – Kapelle, Scheune, Kirche, Schule – wurde jungen Künstlerinnen und Künstlern ein Podium geboten, um ihr Können vor Publikum zu demonstrieren. Gleichzeitig profitieren außerstädtische Gebiete von dem kulturellen Angebot ganz in ihrer Nähe. Von Anfang an war die Hochschule für Musik Nürnberg bzw. ihre Vorgängerinstitution ein fester Bestandteil dieser Initiative. Neben jungen Nachwuchstalenten präsentierten sich regelmäßig auch Dozentinnen und Dozenten der Musikhochschule. Dabei setzte Harries nicht nur auf musikalische Exzellenz, sondern auch auf ein breites Spektrum, um möglichst viele Bürgerinnen und Bürger anzusprechen. Neben der Gesangsklasse von Prof. Jerusalem, der Harfenklasse von Prof. Lilo Kraus und den Klavierstudierenden von Prof. Manz gab er vielen Ensembles der Hochschule – dem Madrigalchor, dem Akkordeonensemble „timeless d`accord“, dem Blechbläserensemble  „Black Blazer“ – regelmäßig die Gelegenheit, in seiner Konzertreihe aufzutreten.

„Es geht ihm um die Freude an Musik, um ihre gemeinschaftsstiftende Wirkung, die Menschen unabhängig von Herkunft, Religion, Ethnie, Geschlecht und Alter verbindet", würdigte ihn Sozialreferent Reiner Prölß in einer Laudatio. „Ihm geht es um kulturelle und soziale Teilhabe, Überwindung von Schranken und darum, Menschen einen Zugang zur Musik zu verschaffen, nicht um ein elitäres, teures und medial gehyptes Vergnügen.“ So fanden die Konzerte auch alle bei freiem Eintritt statt.  
„Etwas vermitteln zu können und dafür so viel Anerkennung zu erfahren, ist der schönste Ansporn", beschrieb Harries seine Motivation in einem Zeitungsinterview.

Für seine zahlreichen Verdienste im Bereich der Musikvermittlung und sein großes ehrenamtliches Engagement wurde Jürgen Harries der „EhrenWert“-Preis der Stadt Nürnberg und die Ehrenmedaille der Gemeinde Rückersdorf verliehen. Er war außerdem Träger der Verdienstmedaille der Bundesrepublik Deutschland.

Wir danken ihm sehr herzlich für sein großes Engagement und werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.

Prof. Christoph Adt
Präsident