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Nachricht Veranstaltung Hochschule nimmt Abschied von KMD Bernd Dietrich

Die Hochschule für Musik Nürnberg trauert um ihren langjährigen und hochverdienten Kollegen und Dozenten für Chor- und Ensembleleitung/Ensemblegesang, der am 28. April 2015 völlig unerwartet im Alter von 69 Jahren verstorben ist. In großer Dankbarkeit für die geleistete Arbeit und alle gemeinsamen Projekte und Musiziererlebnisse gedenken wir seiner und behalten Bernd Dietrich als wunderbaren Musiker, unermüdlichen Projektleiter, inspirierenden Lehrer und Freund im Gedächtnis.

Absolut vorbildhaft hat er sich für die Ausbildung unserer Studierenden und die Hochschule als Institution engagiert: Im Jahr 1982 trat Bernd Dietrich seine Lehrtätigkeit am damaligen Meistersinger-Konservatorium an. Damit war er einer der dienstältesten Kollegen, vor allem da er seit seinem offiziellen Eintritt in den Ruhestand im Jahr 2011 auch weiterhin als Lehrbeauftragter für die Hochschule tätig war. Erstmals in der Geschichte der Hochschule müssen wir daher Abschied nehmen von einem aktiven Mitglied des Kollegiums. Diese Tatsache macht die Lücke, die er hinterlässt, noch deutlicher spürbar.

Mit höchstem Qualitätsanspruch an seinen Unterricht und gleichzeitig inhaltlich äußerst vielseitig und flexibel betreute er im Lauf der Jahre nicht nur die Kirchenmusik-Ausbildung in all ihren Facetten, sondern auch die Hochschulchöre und -ensembles, gab Chorleitungs-, Ensembleleitungs- und Dirigierunterricht, Liedkunde-Seminare, Praxisorientiertes Klavierspiel, und nicht zuletzt betreute er die Ensemble- und Oratorienpraxis in der Gesangsabteilung. Dabei kam den Studierenden nicht nur sein herausragendes künstlerisches und pädagogisches Geschick zugute, sondern auch seine große Bereitschaft und Fähigkeit, Kontakte zu anderen kulturellen Institutionen zu knüpfen und zu pflegen. So war die Marthakirche, deren Kantor er seit 1984 war, bis zur Renovierung und dem verheerenden Brand vor allem durch seine Vermittlung und sein Engagement ein zentraler Unterrichts-, Proben- und Konzertort für die Hochschule und ein Ort der Kultur, Besinnung und Musik in der Innenstadt. Dies hat zu einem erheblichen Teil zur Wahrnehmung der Hochschule als hochkarätige Ausbildungsstätte in der Stadt und darüber hinaus beigetragen, hatte also auch politische Dimensionen und damit Bedeutung für den Prozess der Hochschulgründung. In diesem Zusammenhang ist auch sein internationales Engagement im Rahmen der Städtepartnerschaften – zum Beispiel mit Nizza – zu nennen.

Als Dozent beim Internationalen Jugendfestspieltreffen in Bayreuth, als Leiter des Meistersänger-Wettbewerbs und Künstlerischer Leiter des Lehrergesangvereins, des Figuralchors und der Meistersänger von Nürnberg sowie als unermüdlicher Initiator und Leiter ungezählter Projekte, Kooperationen und Aufführungen aller Genres und Stilrichtungen gelang ihm immer auch jene Vernetzung von Studium, Lehre und künstlerischer Tätigkeit, die für unsere Absolventinnen und Absolventen so wertvoll ist. Nicht wenige Sängerinnen und Sänger, Instrumentalistinnen und Instrumentalisten verdanken ihm ihre ersten Bühnenerfahrungen und Engagements.

Diese wenigen Beispiele aus seinem Lebenslauf zeigen, dass Bernd Dietrichs Leben reich gefüllt war, reich an Musik, reich an guten Kontakten und Freundschaften, ausgefüllt von einem Beruf, der für ihn Berufung war und von dessen exzellenter Ausübung die Hochschule in höchstem Maße profitiert hat und noch in vielerlei Hinsicht weiter profitieren wird. Dafür sind wir zutiefst dankbar. RR