Fotos: Sören Balendat. Die gesamte Fotostrecke der Veranstaltung finden Sie hier: https://photos.app.goo.gl/A2gbUeXrjfRcxUmW6
Musikalische Eröffnung
Mit den „Märchenbilder“ op. 113 von Robert Schumann eröffneten Prof. Florian Richter (Viola) und Patrik Hévr (Klavier) die Immatrikulationsfeier.
Begrüßungsrede des Präsidenten
Der Präsident begrüßte zu Beginn seiner Rede alle Anwesenden und hob besonders die Neuimmatrikulierten feierlich als „Hauptpersonen“ hervor. Zunächst nahm Prof. Adt direkten Bezug auf den Angriff auf die Synagoge in Halle. Diesbezüglich erwähnte er ausdrücklich die Relevanz der Solidarität im Allgemeinen und an dieser Hochschule. Jeder der hier 650 Kollegen und Studierenden unterscheide sich vom anderen, ob in Herkunft, Religion, sexueller Orientierung u.a. „Lassen Sie uns hier einüben und leben, wie Gesellschaft funktionieren kann. Die Würde des jeweils anderen wird stets an der Andersartigkeit des anderen relevant. Gehen wir empathisch und offen auf unsere Mitmenschen zu. Lassen wir nicht zu, dass wir die große Chance der Musik auslassen, sie als menschenverbindende Kommunikation zu leben“, appellierte Adt an die Anwesenden.
Prof. Adt berichtete stolz von der diesjährigen „Oper auf dem Dach“ sowie weiteren qualitativ hochwertigen Veranstaltungen der Musikhochschule. Diese machten deutlich, dass eine große Weiterentwicklung vonstattengehe und eine deutlich höhere Partizipationsrate erfolgt sei.
Die Qualität würde vor allem dadurch gefördert werden, dass der Unterricht zu etwa 80% als Einzelunterricht stattfinde, was laut Adt eine „exzellente künstlerische Ausbildung“ ermögliche und ein „eindeutiges Erfolgsmodell“ sei. Hier betonte er jedoch die Wichtigkeit des gegenseitigen Respekts und angemessenen Abstands der Lehrenden und Studierenden.
Nachdem Prof. Adt die neuen Kolleginnen und Kollegen in der Verwaltung und Lehre begrüßte, sprach er in tiefer Betroffenheit andächtige Worte über den in diesem Jahr verstorbenen Kollegen Prof. Thomas Königs. Die Gäste erhoben sich auf seine Bitte, um ihm zu gedenken.
Abschließende Worte fand Adt, in dem er den Studierenden sowie Lehrenden „Freude und Erfüllung bei ihrem Tun“ wünschte.
Grußwort Studierendenvertretung
Ermutigend dürfte auch die nachfolgende Rede des Studenten Jens Ziener (7. Semester Jazz-Gitarre) gewesen sein. Vorerst begrüßte er die Erstsemester im Namen des gesamten studentischen Konvents und sprach dann voller Begeisterung über seine erfahrungsreichen und spannenden Jahre an der Musikhochschule. Seine unkonventionelle wertschätzende Art erheiterte die Gäste und besonders die Neuimmatrikulierten schienen über diesen kleinen Plausch aus dem Nähkästchen sichtlich erfreut zu sein. Ziener fasste sein Studium schließlich mit den sehr authentischen Worten: „Es war die geilste Zeit meines Lebens!“ zusammen.
Grußwort Fördergesellschaft
Ein weiteres Grußwort folgte, welches von Prof. Lucius A. Hemmer im Namen der Gesellschaft der Förderer der Hochschule für Musik Nürnberg e.V. gehalten wurde. Dieser erläuterte kurz den unterstützenden Anteil der Fördergemeinschaft. Er ermutigte alle Studierenden, ein eigeninitiiertes Projekt im Rahmen des Hochschulstudiums auszuarbeiten, welches finanziell unterstützt werden kann.
Prof. Florian Richter und Patrik Hévr betraten erneut die Bühne, um dem Publikum eine klangvolle Weiterreise in Schumanns „Märchenbilder“ zu bieten.
Immatrikulationsrede Prof. Dr. Karin Donhauser
Die aus Berlin angereiste Vorsitzende des Hochschulrates Frau Prof. Dr. Karin Donhauser hielt im Anschluss die Immatrikulationsrede. Voller Bewunderung sprach sie über die Nürnberger Musikhochschule, in der ihrer Meinung nach „paradiesische Zustände“ herrschten. Im direkten Vergleich zu der Universität, an der sie lehrt, sei das Konzept des Einzelunterrichts, die Wahl des Studierenden durch den Lehrkörper, die des Studierenden gut bedachten und im besten Fall auf der Leidenschaft basierenden Studienwahl sowie die damit verbundene Vorarbeit in vorherigen Jahren ein immenser Vorteil für alle Beteiligten. Die Professorin für Germanistik und Sprachwissenschaft berichtete außerdem von einem japanischen Experiment, welches die Verbindung von Musik und Sprache deutlich mache: „Musiker verarbeiten Musik wie eine Sprache, Nicht-Musiker wie ein Geräusch.“ Diese Aussage bejahten einige Anwesende mit einem überzeugten Nicken.
Donhauser sprach sichtlich jeden der Gäste in einer bestimmten Art und Weise an und sorgte für den ein oder anderen „Aha!“-Moment. Bevor sie die Bühne verließ, wandte sie sich direkt an die Neuimmatrikulierten: „Hoffentlich werden Sie Karrieren machen, die der HfM Nürnberg zur Ehre gereichen.“
Symbolische Einschreibung ins Immatrikulationsbuch
Schließlich folgte die feierliche Einschreibung der "Neuen". Dies war ein besonderer Programmpunkt für die Erstsemesterstudierenden, da sie mit der Eintragung in das Immatrikulationsbuch ihren ersten kleinen offiziellen Auftritt an der Hochschule absolvierten und vom Präsidenten persönlich aufs Herzlichste begrüßt wurden.
Prof. Patrick Stadler (klassisches Saxophon) beendete die Feier mit dem Stück „Jungle“ von Christian Lauba, was mit einem tosenden Applaus gewürdigt wurde.
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