In einer Kooperation mit dem Stadttheater Fürth haben Studierende der Hochschule für Musik Nürnberg drei Kurzopern von Detlev Glanert erarbeitet. Die "Drei Wasserspiele" basieren auf den Theaterstücken "Dreiminutenspiele" von Thornton Wilder. Der Berliner Regisseur Georgios Kapoglou besorgte die Neuinszenierung der drei Werke mit den Titeln "Leviathan", "Der Engel, der das Wasser bewegte" und "Der Engel auf dem Schiff". Um die maritime Ausstattung kümmerte sich Kerstin Narr. Eine Besonderheit dieser Produktion: Der Komponist Detlev Glanert war zu den Endproben persönlich vor Ort, um mit den Studierenden zu arbeiten.
Durchweg positiv bewerten die Kritiker die Premiere, die am 7. Dezember im Kulturforum Fürth stattgefunden hat. Hans von Draminski lobt in den Fürther Nachrichten das "kongenial wie subtil agierende" Ensemble: "Das von Guido Johannes Rumstadt dirigierte Hochschul-Kammerorchester bewältigt Glanerts kaleidoskopgleiche Klangfarben-Palette ebenso souverän und differenziert wie die jähen Akzente und perkussiven Ausbrüche, die zu Glanerst Personalstil gehören. Auch an die Sängerriege werden hier höchste Ansprüche gestellt, wird die hermetische Verschmelzung expressiver Vokalkunst mit ebenso expressiver Darstellung verlangt."
Thomas Heinold greift in seiner Rezension des Premierenabends in der Nürnberger Zeitung ein Bild der Inszenierung auf: Er beschreibt Guido Johannes Rumstadt als Kapitän, der das Orchester "sicher durch brausende Klangwogen und kecke musikalische Details" navigiert. Denn der Dirigent – ebenso wie die Musikerinnen und Musiker des Orchesters in blaue Seemannsuniform gekleidet – betritt die Bühne mit einem Rettungsring. Die gesanglichen Leistungen lobt er ebenfalls: "Yong Jae Moon tritt als Seeungeheuer wie ein Penner auf, doch sein Bariton ist gut in Form. Friederike Mauss kann mit ihrem Sopran als miniberockte Meerjungfrau punkten. Sungsik Park macht in der zweiten Kammeroper als verzweifelt um Erlösung ringender Arzt Eindruck, der mit seinem eindringlichen Gesang die Szene dominiert, Kristina Scherer kann ihm als beschirmter Engel auch nicht helfen, hat aber immerhin einen klaren, schwebenden Sopran. Expressiv setzt sich Maria Devitzaki als Minna mit ihrem Sopran und im Trash-Look auf dem Floß des letzten Stücks in Szene. [...] Gut, dass dieses unterhaltsame Mini-Opern-Trio in Fürth geankert hat!"
Zwei weitere Vorstellungen dieser gelungenen Produktion finden am 14. und 15. Dezember 2012 im Kulturforum Fürth statt.
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